003 - Spiele gegen Föckelberg

Wieder sind wir in das Archiv von Spielleiter Günter Leyser eingetaucht, um Erinnerungen an frühere Begegnungen gegen den SV Föckelberg aufzufrischen. Und diesmal konnten wir wirklich tief graben, denn die chronologischen Aufzeichnungen reichen zurück bis in das Jahr 1946. Ein Bericht von Uwe Graff aus der Ausgabe 51 des BLOCK 8 vom 28. März 2010.

 

Nur wenig mehr als 14 Monate nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann sich auch das sportliche Leben allmählich zu normalisieren, und wenn es auch an Vielem fehlte, wurden doch bereits wieder Amateurfußballspiele ausgetragen. So trafen am 25.08.1946 im 12. Spiel der Saison 1946/47 die beiden heutigen Kontrahenten in Föckelberg aufeinander und trennten sich dabei 4:2.

 

Bei den Reserveteams hatte der (damals noch so genannte) TSV Bedesbach die Nase vorn und gewann mit 1:0.

 

Im weiteren Verlauf wurde die 1. Mannschaft des TuS dann aus dem Wettbewerb genommen, wobei, Zitat: "Spielermangel, Fußballschuhmangel und die Platzfrage" eine wichtige Rolle spielten.

 

 

In der Verbandsrunde der Klasse B 1947/48 war man zwar wieder dabei, musste aber am 12.10.1947 zum 1. Spiel in Föckelberg mit 1:17 eine blamable Niederlage hinnehmen. Dass die Mannschaft so böse unter die Räder kam, war zum Einen in der dünnen Spielerdecke begründet, da zu Beginn nur neun Akteure auf dem Platz standen. Zum anderen war wohl auch die "Qualität" entscheidend, denn in den alten Chroniken steht zu lesen, Zitat: "Der Torhüter, Bergmann Otto, sorgte mit seinen Paraden für pausenloses Gelächter des Publikums". Wenigstens gelang Mittelläufer Karl Frank noch der Ehrentreffer.

 

 

In der darauffolgenden Saison verlief die Partie in Föckelberg ähnlich einseitig. Nachdem das Spiel zunächst am 16. Oktober wegen der Kerwe ausgefallen war, wurde Bedesbach bei dem Nachholtermin am 1. November 1948 erneut mit 10:1 Toren nach Hause geschickt. In den Reihen der Bedesbacher standen damals unter anderem Rudi Becker im Tor, Edwin Heidrich, Robert Born und Paul Sander, der auch das Ehrentor schoss.

 

Die Reservemannschaften trennten sich 1:1 unentschieden.

 

Und auch die Heimbegegnung in die Spielzeit 50/51 gewann Föckelberg am 17.09.1950 mit 6:1 bei einem torlosen Remis der 2. Mannschaft.

 

Zehn Jahre später, erneut in Föckelberg, verlor der TuS dann unter dem damaligen Spielleiter Hans Bornheimer im Hinspiel am 25.09.1960 "nur" mit 2:4. In der Mannschaftsaufstellung finden sich klangvolle Namen wie z.B. Karl Mehnert, Günther Kreutz, Kurt Bollenbacher, Karl Forve, Willi Leyser und Arthur Nicklas, die viele Jahre das Trikot des TuS Bedesbach-Patersbach getragen haben. Das Rückspiel im Glantal-Stadion am 05.03.1961 endete nach Toren von Manfred Emrich, Willi Leyser und Ludwig Theobalt mit einem knappen 3:2 Sieg. Für Spiele gegen die Potzberggemeinde zwar nicht relevant, aber trotzdem interessant ist die Tatsache, dass nach den vorliegenden Aufzeichnungen in dieser Meisterschaftsrunde der C-Klasse, Gruppe Mitte auch eine Mannschaft "Baumholder IIb" teilnahm, die offensichtlich nur aus stationierten U.S. Soldaten bestand. Am Saisonende war der TuS mit 22:4 Punkten bei einem Torverhältnis von 57:19 verdienter Tabellenführer und nahm an der Aufstiegsrunde teil, während sich der SV Föckelberg mit 18:8 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz wiederfand.

 

 

Nachdem der TuS in der Aufstiegsrunde im Entscheidungsspiel gegen Schmittweiler verlor, blieb er in der C-Klasse und traf in der Runde 1961/62 am 12.11.1961 in Bedesbach erneut auf den SV Föckelberg. Diesmal hatte der Gast keine Chance und wurde mit 6:0 vom Platz gefegt. Die Torschützen waren mit je zwei Treffern Willi Leyser, Arthur Nicklas und Horst Dick. Zum damaligen Erfolgsteam gehörten neben anderen auch Edwin Schug, Heinz Cappel und Gustav Kaiser. Bedesbach-Patersbach errang mit 12 Siegen und nur einem Remis eindrucksvoll die Herbstmeisterschaft.

 

 

Machen wir nun einen kleinen Zeitsprung und blicken auf die Saison 1968/69 der C-Klasse Kusel, Gruppe Mitte. Am 8. Spieltag musste der TuS auswärts antreten und verlor im Spitzenspiel gegen die favorisierten Föckelberger mit 2:0. Weitaus interessanter an diesem Tag war aber das Auftreten der 2. Mannschaft. Im Tor stand unser wohlbekannter Kurt "Lupo" Bergmann und nach dem Anpfiff fiel direkt das 1:0 für den Gegner. Unruhe machte sich breit, und der Überlieferung nach wollte der Spieler Ludwig Theobald mit den Worten "Mit do demm Dormann känne mer net gewinne – das geht jo genauso aan wie bei seim Vater und dem sei 17:1!" das Spielfeld verlassen. Doch die Gemüter beruhigten sich wieder, und die Partie konnte mit 11:1 gewonnen werden, wobei der Bedesbacher Superstürmer Karl Rech alleine 9 (in Worten neun!) Tore erzielte. Die beiden anderen Treffer steuerten der vorgenannte Ludwig Theobald und Karl "Itzi" Mahler bei.

 

 

Wiederum ein paar Jahre später empfing der TuS am 9. Spieltag der Saison 77/78 als Spitzenreiter unter seinem Trainer Roland "Rolli" Klink den schärfsten Verfolger SV Föckelberg zum Heimspiel am 23.10. 1977. Im Tor stand Joachim "Woody" Schäfer in seiner ersten Saison, davor bildete Roland Klink zusammen mit dem damals gerade 18-jährigen Rudi "Turbo" Geiß, dem späteren Trainer Gunther Köhler und dem Rammelsbacher Peter Bäcker die Abwehr. Im Dreier-Mittelfeld agierten Gernot "Stammbacher" Jung, Rudi Blauth und Karl Rech, den Angriff besorgten Rainer Heidrich, Arno Börtzler und der junge Flügelflitzer Jürgen Saar. Torjäger Siegfried "Siggi" Correll (zu diesem Zeitpunkt bereits 16 Treffer) war verletzt, auf der Bank saßen Gerd "Killi" Hablitz, Klaus Scherne und Erhard Schäffner. Durch Tore von Köhler und Börtzler konnte die Partie mit 2:0 verdient gewonnen werden, wobei laut "RHEINPFALZ" lediglich der ausgezeichnete Gästetorhüter eine höhere Niederlage verhinderte.

 

Die Reservemannschaft verlor mit 0:1.

 

 

Im Rückspiel am 05.03.1978 hatte schließlich auch der Schreiber dieser Zeilen seinen ersten Auftritt in der stark ersatzgeschwächten 1. Mannschaft, blieb als Mittelstürmer aber ohne Torerfolg. Trotzdem reichte es durch zwei "Buden" von Arno Börtzler und einem Treffer von Gunther Köhler zum 3:1 Auswärtssieg. Danach führte Bedesbach-Patersbach mit 29:3 Punkten (70:20 Toren) zusammen mit Eßweiler-Rothselberg (26:6 Punkte) souverän die Tabelle vor dem SV Föckelberg (18:12 Punkte) an.

 

Auch die 2. Mannschaft konnte ihr Spiel mit 4:2 gewinnen.

 

Am Ende der Saison war der TuS mit 37:7 Punkten und 83:26 Toren schließlich Meister geworden und stieg in die B-Klasse Kusel Nord auf. Föckelberg landete auf dem 4. Platz.

 

 

Nachdem der TuS Bedesbach-Patersbach nach nur einem Jahr in der B-Klasse wieder absteigen musste, trafen die beiden Teams in der Saison 1979/80 erneut aufeinander. Das Gesicht der Mannschaft hatte sich gravierend geändert, mit Rainer Heidrich, Gunther Köhler und Arno Börtzler standen lediglich noch drei "ältere" Spieler in der Anfangsformation. Neben dem stark vertretenen Jahrgang 1959 (Joachim Schäfer, Harry Hirsch, Rudi Geiß und Martin Gilsdorf) drängten nun zunehmend die jungen "Wilden" wie Harry Graff, Karl-Ludwig Mahler, Uli Kappel, Axel Nicklas, Klaus-Jürgen „Buwi“ Lerner und vor allem der neue Supertechniker Markus "Mäx Maus" Hirsch ins Rampenlicht. Das Spiel am 14.10. 1979 gegen den Tabellenzweiten endete 4:1 durch zwei Treffer von Gunther Köhler, ein Tor von Arno Börtzler und einen direkt verwandelten Hammerfreistoß von Rudi Geiß.

 

Die zweite Mannschaft mit dem Abwehrbollwerk Uwe Graff, Horst Zimmer, Ehrenpräsident Willi Ruth und Terrier Bernd "Heino" Doll (Motto "Fuß grad un press!") und dem Patersbacher Sturmduo Stefan Emig und Karl-Heinz Dick spielte 0:0 unentschieden. Beim Rückspiel am 02.03.1980 in Föckelberg reiste der TuS dann als Tabellenführer an. Nachdem die Heimmannschaft durch die Spieler Stroh und Natter bei einem Gegentor von Gunther Köhler mit 2:1 führte, wendete der Gast in der 2. Halbzeit nach mehreren Zeitstrafen (darunter auch 10 Minuten für Markus Hirsch) das Blatt und gewann die Partie durch Tore von Klaus-Jürgen Lerner (2) und Reinhard Heidrich mit 4:2.

 

Auch die Reservemannschaft mit Wolfgang "Shadow" Schardt im Tor und einem 5-Mann-Sturm (Martin Gilsdorf, Gernot Jung, Stefan Emig, Matthias Kinder und Gunther Theiß) konnte mit 3:2 einen knappen, aber verdienten Auswärtssieg einfahren. Der TuS blieb weiterhin vorne dabei und belegte am Ende mit 42:10 Zählern zusammen mit den punktgleichen Vereinen aus Wiesweiler und Glanbrücken den ersten Tabellenplatz. In der folgenden Aufstiegsrunde schaffte die Mannschaft schließlich im allerletzten Entscheidungsspiel in St. Julian gegen Glanbrücken vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse durch ein 1:1 unentschieden (Torschütze Axel Nicklas) als Meister den direkten Wiederaufstieg in die B-Klasse Kusel Nord!

 

 

Hier nun beenden wir unseren Exkurs in die Vergangenheit. Der TuS Bedesbach-Patersbach spielte bekanntlich lange Jahre mit einer kurzen Unterbrechung in der A-Klasse (später Bezirksklasse) Mitte, bzw. der Bezirksliga, ehe die beiden Vereine nach dem Abstieg in der Saison 2007/2008 in der Kreisliga wieder aufeinandertrafen. In diesem Sinne wünscht der BLOCK 8 der Begegnung einen spannenden und jederzeit fairen Verlauf und einen würdigen Sieger!

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